Thomas Koch

Bobber Forum – Treffen 2020

Sonntag, 30.08.2020 – ich tucker untertourig und mit einigen Bocksprüngen im 4ten Gang in die Hauseinfahrt. Irgendwo bei Rüthen hatte sich mal wieder meine vorverlegte Fußrastenanlage von Wunderkind verdreht. Die sollten vielleicht einen Namensänderung erwägen – in Wundertüte. Schalten nicht mehr möglich, nicht hoch, erst recht nicht runter.

Schade wollte eigentlich noch ein wenig um die Möhne und bei Friedchen’s lecker Schnitzel essen. Das wird wohl nix. Also Richtung Norden, hoch zur A44 und mit knapp 100 km/h Richtung Dortmund. Zum Glück ist Sonntag und keine LKW’s unterwegs, die mich nun dezent angeschoben hätten.

Eine Stunde langweilige Autobahn-Kilometer, der Hintern brennt wie Hölle. Von der Autobahnabfahrt nach Hause mit vier roten Ampeln. Toll. Anfahren im 4ten, nicht so cool. Die zwei GS-Fahrer hinter mir, dachten sich wohl auch ihren Teil.

Endlich zu Hause. Trotzdem das fette Grinsen bleibt. Am Freitagmorgen aufgebrochen und nun liegen rund 1000 km hinter mir.

Was war geschehen und warum?
Nun, „Gröbifaz“ alias Olaf hatte zum Triumph Bobber Forums Treffen geladen. Das war Grund genug für 18 Bobber Rider (+‘innen) sich aufzumachen nach Stiege in den tiefsten Harz. So auch für mich. Vor Wochen angemeldet, die Vorfreude war groß. Nur die Wetteraussichten ?!?!?! Noch eine Woche zuvor ließen die Vorhersagen nichts Gutes erahnen. Deshalb mal vorsichtshalber einen neuen Regenkombi gekauft. Aber mit dem war es so, wie mit dem Regenschirm, den man dabei hat und es dann doch nie regnet. Zum Glück, hätte darin wahrscheinlich wie ein dicker gelber Kanarienvogel ausgesehen.

 

 

Jedenfalls am Freitag, den 28.08.2020 war es endlich so weit. Und es sollte trocken bleiben und in der Tat, dass tat es auch. Bestes Moppetwetter die gesamten 3 Tage – ok – nicht für alle, wer schon den Frankenbericht gelesen hat, weiß , der Frankenkönig ist in sein Reich zurückgetaucht.

Also der Frau noch schnell Ihre Brote für die Arbeit geschmiert (ja Leute, so was muss Mann draufhaben) und dann die eigenen Sachen zusammengesucht und verpackt. Shit, die Lederjacke hatte ich auch schon länger nicht mehr an, schon wieder kleiner geworden. Noch schnell ’nen Eimer Wasser über die Bobber und endlich gegen 11.00 Uhr drauf und ab …. Hab mich für die südliche Anfahrt entschieden also zunächst runter zur Möhnetalsperre, dann Rüthen und Büren. Da ich ohne Navi unterwegs war, quasi Oldschool, hatte ich irgendwann ein wenig die Orientierung verloren. Wie sagte doch ein einst ein weiser Mann: Wenn Du deinen Weg noch nicht gefunden hast, dann ist jede Straße die Du nimmst immer die Richtige. Das hat doch etwas Philosophisches für den Lebensweg, passt aber auch auf Bikertouren.

Also immer Richtung Osten. Bei Beverungen dann über die Weser weiter auf der B241 und es wurde immer schöner – kurviger. Bei Clausthal-Zellerfeld dann rechts ab auf die B242 und in den Harz eingestiegen – durch Braunlage – und so gegen 18.00 Uhr am Gasthaus & Campingplatz Domäne in Stiege angekommen.

Zur Unterkunft sei vorweggenommen – alles TOP!

Die Domäne ist ein alt ehrwürdiges Anwesen. Der Hügel auf dem es liegt, soll seit dem Mittelalter besiedelt sein. Heute eine idyllische Anlage mit renoviertem Gästehaus, Übernachtungshütten und Campingplatz.

Auf dem Innenhof warteten bereits an die 15 Bobberpiloten, die Moppets in Reih und Glied aufgereiht. Der Frankenkönig war kurz zuvor eingetroffen und genau wie er, habe ich die Bobber zunächst mal falsch herum abgestellt, was natürlich unbedingt korrigiert werden musste … aber erstmal Vorstellungsrunde, einchecken und ein Bierchen besorgt…. ganz wichtig für Menschen aus dem Pott und nach Stunden auf der Bobber völlig dehydriert und unterhopft.

 

 

 

 

Neben der persönlichen Vorstellung durfte natürlich auch die allgemeine Technikrunde nicht fehlen. Irgendwie war tatsächlich fast jede Bobber auf individuelle Art und Weise modifiziert oder umgebaut.

Angefangen bei den verschiedenen Heckumbauten, vorverlegten Fußrastenanlagen, Sitzen, Taschen und Rollen, Deckelchen mit Union Jack hier und da, Scheiben, Blinker, Lampen und größeren Tanks … gab es einiges zu fachsimpeln, zum Anfassen und Probesitzen ….

 

 

Nach und nach trudelten auch die letzten Teilnehmer ein und da alle auch ziemlich ausgehungert waren, wurde als bald der Grill angeschmissen. Für kleines Geld gab’s ein wirklich gutes Barbecue – mehrere Sorten Grillfleisch, Bratwurst, Grillgemüse und Salate, alles sehr gut und reichhaltig. Großes Lob an den Herbergsvater.

Nach dem Essen gab’s dann endlich die im Vorfeld versprochene Überraschung von unserem Gröbifaz. Olaf hatte sich bei Triumph bemüht und so gab es für dann für jeden Teilnehmer ein kleines Merchandising Präsent, bestehend aus Stoffbeutel, Kugelschreiber, Aufkleber, Visierreinigungstuch und Schlüsselanhänger.

Am Lagerfeuer und mit noch ein, zwei Bierchen klang der Abend gemütlich aber langsam aus. Immerhin war gemeinsames Fotoshooting für 9.30 Uhr angekündigt und um 10.00 Uhr sollte es schon auf die Strecken gehen.

Zum Frühstück sei gesagt, schöner Frühstücksraum, reichhaltiges Frühstücks Buffet … auch hier alles bestens … bis auf, zumindest für mich als Koffein-Junk, den Kaffee. Da fehlten mir ein paar Löffel des schwarzen Pulvers, um mich auf Betriebstemperatur zu bringen.

Das sollte sich aber dann nach den ersten Kurven bei noch frischen Temperaturen schnell ändern.

Fotoshooting Bobber Forum – Treffen 2020

 

Die Touren, sehr gut ausgearbeitet von Olaf, bei denen sich die Gruppen während der Pausen immer wieder trafen. Klappte sehr gut.

Tour 1 „kurvenreich“

Tour 2 „ kultiviert“ zusammen mit der inoffiziellen Tour 3 „Bobber Hexen“

 

Aufgrund einiger Baustellen und Sperrungen musste unser Tour 2 – Guide Hajo einige Male improvisieren.

 

 

Die Gruppen waren schon im Vorfeld eingeteilt, ich selbst in Tour 2. Es gab noch letzte Instruktionen, dann ging es pünktlich auf die Piste. Die Straßen, dank des Solis, in sehr gutem Zustand. Da ist man aus NRW ganz anderes gewohnt. Das Wetter spielte mit, doch anfangs noch recht frisch und hinauf zur ersten Station – ein Muss jeder Harztour – das Torfhaus, merkte man doch deutlich sinkende Temperaturen mit jeden Höhenmeter. Oben gab’s dann zum Glück heißen und etwas stärkeren Kaffee. Mit Carschten stieß dann ein weiterer Bobberpilot zu uns, später am Nachmittag sollte noch Irina folgen.

 

 

 

Es ging weiter, Kurve an Kurve. Es wurde immer wärmer. Bis auf wenige Ausnahmen konnten wir, spitze angeführt von Hajo, gut durchfahren. Der Harz war doch angenehm autoleer. Mittagspause in Seesen dann für mich leider mit den Handicap, ich schon am Ortseingang nicht mehr runterschalten konnte. Irgendwie im 4ten Gang auf den Marktplatz getuckert und festgestellt, die Fußraste hatte sich mal wieder gelockert und verdreht. Zum Glück waren Thomas und Jörg besser ausgerüstet als ich und hatten Werkzeug dabei. Alles konnte mit tatkräftiger Hilfe von Alex (hatte die dicksten Arme) zunächst wieder befestigt werden. Nach anschließendem Eis, Kaffee und Kuchen ging es weiter.

Weiter durch den Harz zur Sösetalsperre Dammkrone.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tour 2 hatte sich ja auf Wunsch unserer Damen, Anu und Yvonne, „Kultur“ auf die Fahne geschrieben und so ging es nach Pullman City Harz.

Hier fand gerade ein Treffen amerikanischer Fahrzeugliebhaber statt, sowohl zwei- als auch vierrädriger Fahrzeuge.

Boss Hoss – 680 kg – Fette Kultur auf jeden Fall.

 

 

 

 

 

 

 

Der Tag neigte sich dem Ende, das Sitzfleisch war auch so langsam strapaziert, so ging es zurück zur Domäne. Für 19.00 Uhr war auch in der Krone das gemeinschaftliche Abendessen organisiert und Bobber fahren macht echt hungrig und durstig. Kurz geduscht und umgezogen, noch schnell zwei Bierbänke in Jörgs Bus gepackt und ab zur Krone.

So stellt man sich gemeinhin auch Strafvollzugs-Fahrten vor.

In der Krone zu Hasselfelde hatte Phil das Abendessen organisiert. Vom Wirt persönlich begrüßt und vom Service Personal bestens betreut, gabs stets frische Kaltgetränke und schmackhafte Harzer Spezialitäten.

Es ergab sich wirklich ein kurzweiliger Abend mit viel Benzingeflüster aber auch netten Gesprächen abseits des Motorradfahrens.

Das nächste Treffen wurde auch schon geplant. Mosel oder doch wieder der Harz, egal. Hauptsache Treffen.
Da irgendwann der Wirt auch mal schließen wollte, gings zurück zur Domäne und der Abend fand seine Fortführung am Lagefeuer. Hierzu gabs reichlich Bier und irgendeinen lokalen Kräuterschnapps … Schierker Feuerstein. Vielleicht damit zusammenhängend oder doch tatsächlich, man weiß es nicht, erzählte unser Herbergsvater noch einige Lagerfeuergeschichten vom ehemaligen Thingplatz den es hier gegeben haben soll, von gefundenen Sitzgräbern und Weltenwandlern … to be continued

 

Tatsächlich sprang dann noch ein ca. 15 jähriger, in Fell gehüllter Junge auf die Baumstämme, stellte sich als Geschichtenerzähler vor und erzählte schließlich eine bemerkenswerte Geschichte von seiner Reise zum Mond. Jörg und ich wussten nicht so recht, wie wir das alles einordnen sollten … wo gab es nur diese Pilze …. Erstmal noch ein Bier und einen Absacker. Danach besser doch in die Kojen.

Der nächste Morgen. Nochmal zusammen gefrühstückt, doch dann leider die allgemeine Verabschiedung. Aufladen, verpacken, festzurren, die Ersten traten die Heimreise an.

Mein Fazit: Auf jeden Fall wiederholungswürdig !!!

Es war ein schönes Wochenende mit Euch. Stets entspannt, locker und lustig. Danke dafür und natürlich grüßten Dank an die Organisatoren, die sich auch im Nachgang noch immer kümmern um T-Shirts, Westen, etc.

Bis zum nächsten Mal und immer ’ne Handbreit Asphalt unterm Gummi.

Glück auf, Thomas

 

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